Medizinische Fußpflege
Unsere Füße tragen uns ein Leben lang, denn sie sind auch im mobilen Zeitalter nach wie vor unser wichtigstes Transportmittel. Durchschnittlich 160000 Kilometer legen wir während unseres Lebens mit unseren Füßen zurück. Trotzdem werden die Füße bei der täglichen Pflege oft stiefmütterlich vernachlässigt.
Unzureichende Pflege hat zur Folge, dass die Füße häufig anschwellen, sich Druckstellen bilden und die Haut rau und schuppig wird. Oft reißt die Haut auch ein und es bilden sich Infektionen oder gar offene Wunden. Auch bei Fehlbelastungen - etwa durch Fuß- oder Zehenfehlstellungen - oder zu engem Schuhwerk melden sich die Füße mit Druckstellen, Hornhautbildung, Hühneraugen, Blasen und Schmerzen. Insbesondere bei Diabetikern sind die Füße durch Wundheilungsstörungen und ein herabgesetztes Schmerzempfinden in hohem Maße gefährdet. Schon kleine Hornhautrisse oder Druckstellen an den Fersen führen zu schlecht heilenden Verletzungen.
In der medizinischen Fußpflege besteht die Möglichkeit, dass bei eingewachsenen oder deformierten Nägeln oder auch sogenannten Rollnägeln mittels Spange Korrekturen vorgenommen werden. Hierbei werden die krumm gewachsenen Nägel, ähnlich wie bei einer Zahnspange, korrigiert. Man arbeitet unter anderem mit Kunststoffspangen, die fast unsichtbar sind und überlackiert werden können.
Die Nagelprothetik dient zum Schutz des Nagelbettes und verhindert, dass Krankheitserreger eindringen und Entzündungen entstehen können. Ist der Nagel beschädigt oder fehlt sogar über einen längeren Zeitraum (z.B. bei gezogenen Nägeln oder abgetragenen Nägeln nach der Mykosebehandlung) kann mit der Nagelprothetik ein Schutz des Nagelbettes aufgebaut werden. Durch den Nagelverlust bildet sich das Nagelbett zurück und ist zu klein für den nachwachsenden Nagel, dies führt zwangsläufig zum Einwachsen. Die Prothese übt den nötigen Druck auf die Nagelplatte aus, damit diese nicht verkümmert.
Druckschmerzen, die durch Hühneraugen, Dornwarzen oder beispielsweise Hammerzehen entstehen, können mit einer so genannten Orthese deutlich verringert werden. Die Orthese dient zur Druckentlastung, damit z.B. nach der fachgerechten Entfernung eines Hühnerauges die Neubildung verhindert wird. Des Weiteren kann sie zur Korrektur von bereits bestehenden Problemen dienen, beispielsweise die Korrektur von „Hammerzehen". Ebenso werden Pilzinfektionen durch die regelmäßige Fußpflege schneller erkannt und können rechtzeitig behandelt werden. Wer eine Onychomykose (eine Pilzinfektion des Nagels) nur als ästhetisches Problem ansieht, muss auf Dauer mit einer Chronifizierung der Pilzinfektion rechnen.
Eine regelmäßige medizinische Fußpflege ist deshalb nicht nur für Menschen mit kranken Füßen sondern für jedermann.
Denn unsere Füße haben es verdient, dass wir sie regelmäßig verwöhnen. Bei einer kosmetischen Fußbehandlung wird mit einem Fußbad die Haut zuerst leicht aufgeweicht, damit dann überschüssige Hornhaut sanft entfernt werden kann. Eine abschließende Fußmassage rundet in der Regel die Behandlung ab. Auf Wunsch können bei der kosmetischen Fußpflege auch Nägel lackiert werden. Allerdings sollte man aus hygienischen Gründen seinen eigenen Lack mitbringen.